Die tiefe Organarbeit beschäftigt sich mit den Organen im Gesamtzusammenhang mit anderen Körpersystemen. Jedes Organ hatseineAufgabe im Gesamtgefüge undalle zusammen arbeiten wie ein vernetztes und gut eingespieltes Team.
Wenn es einem gut geht, geht es allen gut. Es gibt wie in jedem Team, mehr und weniger dominante Teammitglieder und etwas schwächere Mitglieder. Wie in der Natur, kommt es immer zu einem Ausgleich.
Erst wenn ein Mitglied sprich Organ, geschwächt wird, beginnt ein Defizit. Andere müssen einspringen und unterstützen oder ersetzen.
Einflüsse von außen, wie pathogene Faktoren, Stress, aber auch unverarbeitete Emotionen, können destabilisierend wirken.
Auf der fein-energetischenEbene schwingen die Organe in Resonanz mit dem Schwingungsfeld. Die Meridiane und die Außerordentlichen Gefäße stehen in direkter Verbindung mit den Organen.
Jede Form von Stagnation oder Trauma und das dadurchentstehende Einfrieren der Bewegung, beeinflusst das Fasziensystem. Verdichten sich die Faszien, erstarrt auch die Eigenbewegung der Organe.Diese Erstarrung führt zu Einschränkungen in den Funktionen und blockiert den Energiefluss. Dieses hochsensible Leitsystem kann als Kommunikationsmittel gesehen werden. Das Fasziensystem besteht zum größten Teil aus Kollagen. Die Faszien umhüllen auch die Organe und der innere Teil wird die „viszerale Schicht“ genannt und dienen unter anderem auch als Aufhängung und Einbettung der Organe. Die Lungen haben das Brustfell, das Herz das Perikard, die Nieren samt Nebennieren befinden sich in einem Fasziensack (Fascia renalis).
Bei Stimulation der Faszie reagiert diesemit Kontraktion, Entspannungund einer Veränderung ihrer Bauelemente. Das bedeutet, dass sich Verklebungen wieder lösen können und die Eigenbewegung der Organe sowieder Energiefluss sich dadurch wieder verbessert.
Der entspannte und tiefe Atem ermöglicht die Bewegung des Zwerchfells und dadurch eine Massage der Organe im Bauch und Brustraum. Wird der Atem durch ein schreckhaftes Erlebnis angehalten, dann erstarrt auch die Bewegung des Zwerchfells.Das kann sich auf die Organe in ihrer Eigenbewegung auswirken. Tritt keine Entspannung ein, wird diese Einschränkung festgehalten und wirkt auch auf das craniosacrale System ein.Auch das Nervensystem reagiert in solchen Situationenund wirkt dadurch auch wiederum auf die Organe ein.
In der tiefen Organarbeit werden mit sanften und gezieltenBerührungen die Organe behandelt und repositioniert. Das gesamte System wird dadurch wieder vitaler und mobiler.
Mit heilenden Lauten wird die Behandlung unterstützt und Emotionen können in Bewegung gebracht werden.
Taoistische Gesundheitsübungen bringen das gesamte System wieder in einen Ausgleich und sind eine wichtige Ergänzung zur tiefen Organarbeit:
Meridiandehnungen, Atemübungen, der kleine Energiekreislauf, Meditation, Do In und vieles mehr.
Durch diese Übungen wird die Energie bewusst durch den Körper gelenkt.
Der Atem ist ein Schlüssel in der tiefen Organarbeit. Ist er zu flach und oberflächlich wird zu wenig Sauerstoff aufgenommen und die Lungenenergie kann das gesamte System nicht ausreichend versorgen. Ist die Atmung dauerhaft zu schnell, entsteht eine Hyperventilation,wie bei einer Stressatmung. Dabei wird mehr Kohlendioxid (CO2)abgeatmet und der PH -Wert im Blut steigt an. Das Nervensystem ist dann in einer Dauererregung und die Organe werden nicht ausreichend entspannt und versorgt.
Ein wichtiger Teil in der Organmassage ist die Selbstmassage. Sie wird sowohl von den Ausübenden an sich selbst als ein wichtiges Gesunderhaltungsprogramm ausgeübt, als auch von den Empfängern in weiterer Folge zu Hause als tägliches Übungsprogramm.
In der Arbeit mit den Empfängern entwickelt sich ein offenes und einfühlsames Miteinander und wird durch ein liebevolles Herz spürbar.
Die Meridiane verstehe ich als energetische Verlängerung der Organe und stehen dadurch in direkter Verbindung mit ihnen. Wie erklärt es sich jedoch, dass ein entferntes Organ seine Energieimzugehörigen Meridian dann immer noch fließen lassen kann?
Oder, dass die Schwingungsfrequenz eines entfernten Organs nach wie vor zu spüren ist?
Zusammenhänge der Systeme verstehen:
Die dichteste Schwingungsfrequenz hat die kristalline Knochenstruktur.
Durch Gelenksverbindungen wird das Skelett beweglich und steht in Bezug zum Muskelsystem.
Das Bindegewebeverbindet dichte Strukturen mit feineren. Und darin fließen die Meridiane.
Die Organestellen mit ihrer zentralen Funktion eine wichtige Position dar und stehen mit dem Nervensystemin Verbindung.
Viel Spaß beim Erkunden der Botschaften deiner Organe!
Literaturliste
Mantak und Maneewan Chia: Tao Yoga der heilenden Massage Chi Nei Tsang
Frank H. Netter: Atlas der Anatomie des Menschen
Heinz Feneis: Anatomisches Bildwörterbuch
Waldeyer: Anatomie des Menschen
Serge Paoletti: Faszien
Jean-Pierre Parral, Pierre Mercier: Lehrbuch der Vizeralen Osteopathie Band 1 und 2
Giovanni Maciocia: Zungendiagnose in der TCM
Giulia Enders: Darm mit Charm
Karlfried Graf Dürckheim: Hara
Hempen: Taschenatlas Akupunktur
Der Gelbe Kaiser
Stephen T. Chang: Das Handbuch ganzheitlicher Selbstheilung
Michio Kushi: Do-In-Buch
Masunaga Shizuto: Meridian Dehnungen
Stenley Keleman: Verkörperte Gefühle
Barbara Kirschbaum: Die 8 außerordentlichen Gefäße in der TCM
Stanley Rosenberg: Der Selbstheilungsnerv